Nirgends liest man noch was anderes. Überall herrscht nur noch dieses eine Thema vor. Der Weltuntergang und die angebliche Prophezeihung der Maya. Leute wacht auf! Wenn man sich eine gute Geschichte ausdenken möchte, dann sollte man diese auch auf tatsächlichen Fakten aufbauen. Ein endender Mayakalender ist nichts anderes, als ein schlechter Internet-Hoax, der weit genug in die Welt getragen wurde, dass er durch die Medien ging. Doch wie heißt es so schön? Nur weil etwas oft wiederholt wird, ist es noch lange nicht wahr!
Ebenso hirnrissig ist es, dass ein brauner Riese oder sogar ein “Rogue Planet” in diesem Jahr in unser Sonnensystem eintritt und im Zuge dessen mit der Erde kollidiert. Zahlreiche Videos auf Youtube sollen diesen Planet X – auch Nibiru der angebliche Heimatplanet der Anunnaki, den Menschheitsschöpfern, genannt – zeigen.
Zugegeben: Aus dem Augenwinkel betrachtet, sieht das Ganze beim ersten Hinsehen schon ein bisschen wie ein aufleuchtender Planet aus. Doch warum das Ding eine einfache Reflexion auf der Kameralinse ist, liegt doch klar auf der Hand. Was für ein Lichtblitz muss das sein, damit ein Planet außerhalb unserer Atmosphäre von ihm angestrahlt werden kann. Selbst stärkste Laser sind nicht mehr sichtbar, wenn sie ferne Himmelskörper anstrahlen. Wie soll dann eine zerstreute Lichterscheinung, durch eine Explosion vorgerufen, einen Planeten sichtbar machen. Davon abgsehen, müssten wir die astrophysikalischen Auswirkungen dieses Himmelskörpers schon lange auf unserem Planeten zu spüren bekommen.
Statistisch gesehen, ist die Frequenz an Naturkatastrophen nicht höher, als in den Jahren davor. Unser Empfinden derer, ist allerdings durch unser neues Nutzungsverhalten der modernen Medien und der Vernetztheit unserer Kontakte stärker ausgeprägt. Es ist also nur subjektives Empfinden.
Allerdings ist das Lustigmachen über ein drohendendes Weltende, nicht wirklich das schlaueste, was man in diversen sozialen Netzwerken posten kann. Sorgt die Menschheit nicht schon selbst dafür, dass unsere Spezies nicht mehr lange auf diesem Planeten verweilen darf? An dieser Stelle möchte ich allerdings keine politische Diskussion lostreten, man sollte sich aber dennoch einmal vor Augen führen, wie kurz wir davor stehen unseren Heimatplaneten selbst zu zerstören. Kriege, Umweltverschmutzung, Hunger, Gier und Machtsucht sind hier nur wenige der Beispiele, die an dieser Stelle anzuführen sind.
Denkt also etwas darüber nach, wenn ihr über ein Überleben des “Weltunterganges” schreibt. Meiner Meinung nach befinden wir uns nämlich schon lange mittendrin.